Hast du schon einmal mit dem Gedanken gespielt, mit deinen Kindern im Wald zu übernachten? Ist es einfach mal Zeit für ein kleines Abenteuer? In diesem Beitrag nehme ich dich mit ins TrekkingCamp Himmelsterassen im Schwarzwald.
Ich erzähle dir von unserer Übernachtung im Camp und habe dir in einem Guide alles Wissenswerte rund um das TrekkingCamp im Schwarzwald zusammengestellt.
Entdecke jetzt, was das Trekkingcamp Schwarzwald für dich und deine Kinder bereithält!
Familienzeit im Wald: Unsere Übernachtung im TrekkingCamp Himmelsterassen und eine kinderfreundliche Wanderung zum Holchenwasserfall
Das Zelt muss dieses Jahr getestet werden! Das stand im Januar fest. Schließlich hatten wir das Zelt aus meiner Jugendzeit wegen schwächelnder Nähte entsorgt und durch ein etwas größeres Zelt ersetzt. Raus aus dem Garten in die echte Natur – das war der Plan. Ein Test mit Sack und Pack, sprich Familie, Hund, Rucksäcken und Gepäck.
Die langen Wochenenden mit ihren Feier- und Brückentagen sind für einen solchen Ausflug einfach ideal und da wir einige Trekkingplätze im Pfälzerwald bereits kennen, zog es uns in Richtung Schwarzwald. Das TrekkingCamp Himmelsterassen, welches ganz nah am Himmelssteig liegt, war schnell gefunden und gebucht.
Bisher kennen wir Trekkingplätze mit einfacher Ausstattung und waren überrascht, auf der Buchungsseite Hinweise über die optionale Verpflegung zu lesen. Auch wenn es uns fast ein wenig dekadent vorkam: Schwuppdiwupp wanderte der Vesperkorb mit Schwarzwald-Spezialitäten in unsere Buchung dazu.
Ende Mai ging es schließlich los. Auf in den Schwarzwald und mitten im Wald übernachten…
Natur hautnah: Unsere Erlebnisse im TrekkingCamp Himmelsterrassen
Lautes Vogelgezwitscher weckte mich morgens um fünf. Das Konzert schwoll regelrecht an und wurde gegen sieben wieder deutlich leiser. Das ist ein Spektakel, welches sich nur draußen in der Natur erleben lässt. Diese Lautstärke gibt es in keinem Garten, sondern nur mitten im Wald. Einfach toll!
Aber der Reihe nach.
Vom Parkplatz ging es den Tag vorher ein paar hundert Meter bergauf in den Wald. Wir waren überrascht, wie schnell wir im Camp ankamen. Der breite Fahrweg hat nichts für Kinder zu bieten, daher waren wir gerade noch rechtzeitig vor den Beschwerden über den langweiligen Weg im Camp. An der Lagerfeuerstelle und dem Toilettenhäuschen ging es vorbei und wir standen vor den drei Plattformen.
Der Weg zu unserer Plattform war sogar mit Solarlampen bestückt, so dass sofort klar war: Auch nachts findet man den Weg zurück zum Zelt.
Die Temperaturen waren zwar nicht heiß, aber Sack und Pack nach oben schleppen, machte durstig. Wie gut, dass in der Plattform ein Ausschnitt mit Holztisch eingebaut war. Wir ließen die Rucksäcke fallen, genossen die Aussicht über die Baumwipfel und begrüßten die Familie auf der anderen Plattform. Das Wasser für den Kaffee blubberte bereits vor sich hin und wir machten es uns erst mal am Tisch mit unseren Getränken und der dann frisch aufgebrühten Tasse Kaffee gemütlich, bevor wir an den Zeltaufbau gingen. Allein diese Möglichkeit mit dem Tisch ist gegenüber den Trekkingplätzen in der Pfalz ein wahrer Luxus.
Das Zelt war schließlich aufgebaut, die Isomatten mit Luft gefüllt, die Schlafsäcke ausgerollt und die Rucksäcke verstaut – Zeit, um sich im TrekkingCamp umzusehen und zu einer kleinen Wanderung am Nachmittag aufzubrechen.
Der zentrale Infopunkt im Camp ist das Toilettenhäuschen. Lageplan der Plattformen, Notfallnummern, Camp-Regeln, wichtige Hinweise zur Vermeidung von Waldbränden, Wanderrouten in der Umgebung, Hinweis auf die Wasserstelle in 200 m Entfernung und noch vieles mehr, fand sich am Schwarzen Brett.
Nach unserer Wanderung [darüber kannst du im nächsten Abschnitt lesen] erwartete uns der bestellte Vesperkorb. Gut gefüllt mit Spezialitäten aus dem Schwarzwald und für jeden Geschmack etwas Passendes dabei, ließen wir beim Abendessen den Tag ausklingen. Es wurde still um uns herum. Obwohl alle drei Plattformen mittlerweile belegt waren, blieb auch ungestörten Raum für sich.
Die Temperatur fiel ab, langsam wurde es draußen feucht. Zeit, um es sich im Schlafsack gemütlich zu machen. Wohl wissend, dass bis 8 Uhr und länger schlafen in freier Natur nicht drin sein wird. Also, Zeit Nachtruhe zu halten, so wie eben die Natur um uns rum auch.
Vogelkonzert am nächsten Morgen, Sonnenschein beim Frühstück – was wollten wir mehr? Der Gaskocher war wieder für heißes Wasser im Einsatz. Die Tüte mit den Lebensmitteln hing über Nacht gut verschlossen an einem Haken an der Plattform. Der Holztisch war auch morgens direkt der Höhepunkt und machte es so leicht. Es ist einfach ein Unterschied, ob alles auf dem Boden oder auf wackeligen Steinen steht oder ein stabiler Holztisch genutzt werden kann. Während die Schlafsäcke auf dem Holzgeländer rund um die Plattform bereits auslüfteten, machten wir es und beim Frühstück mit Kaffee, Porridge und Kinder-Cappuccino gemütlich, genossen die Sonne und futterten so ziemlich alles leer, was wir an Lebensmitteln dabeihatten. Wie immer: Draußen schmeckt es einfach besonders gut.
Leider verflog die Zeit fiel zu schnell. Mit Zelt abbauen, aufräumen und Sack und Pack in die Rucksäcke verstauen, waren wir pünktlich zur Abreisezeit fertig und machten uns auf den Rückweg. Die nächsten Gäste kamen uns bereits auf dem Weg entgegen :-).
Der Holchenwasserfall: Ein Wanderziel, das auch Kinder lieben werden
Klar, wir wollten die Zeit im TrekkingCamp genießen, aber auch die Umgebung erkunden. Vor einigen Jahren kamen wir auf unserer Himmelssteig-Wandertour am Holchenwasserfall vorbei und nun wanderten wir den kurzen Weg vom Camp zum Wasserfall und wieder zurück. Ein Teil des Wegs gehört auch zum Himmelssteig, ist aber auch für jüngere Kinder sehr gut machbar.
Mit den beiden Zielen vor Augen – Wasserfall auf dem Hinweg und zum Camp zurück auf dem Rückweg – ist der ansonsten für Kinder recht langweilige Weg gut zu verkraften. Der Weg ist einfach zu breit und bietet keine Überraschung nach einer Kurve. Am Wasserfall ändert sich das dann durch die vielen Details.
Liebevolle Holzschnitzereien auf Baumstümpfen, eine Box mit durchlaufendem Bachwasser für gekühlte Getränke, die im Selbstbedienungsprinzip erworben werden können und natürlich der Wasserfall und Bachlauf an sich, lässt alle Langeweile im Nu verfliegen.
Das kleine Wasserrad, welches wir gerne im Rucksack dabeihaben und auch in meiner Abenteuerbox – Wasseredition enthalten ist, kam natürlich zum Einsatz. Schnell zusammenbauen, zwei Astgabeln suchen und die perfekte Stelle im Bach finden, waren angesagt.
Nachdem die Orangenlimonade und das Wasser ausgetrunken und sämtliche Stellen im Bach bespielt waren, ging es für uns zurück ins TrekkingCamp. Die kleine Tour zum Holchenwasserfall hat bei uns perfekt ins späte Nachmittagsprogramm gepasst.
Alles, was du wissen musst: Dein Guide für das TrekkingCamp Himmelsterrassen
Bevor du dich auf dein eigenes Familienabenteuer begibst, die Wanderschuhe schnürst und den Rucksack packst, lass uns einen Blick auf das werfen, was deine Familie und dich im Wald erwarten kann.
Von praktischen Infos zum Camp über Tipps zur Verpflegung bis zu den coolsten Aktivitäten – in diesem Guide findest du alles, was du wissen musst. Und keine Sorge, wir denken auch an die kleinen Abenteurer und geben dir Tipps, ab welchem Alter das Camp ideal ist. Los geht’s – lass uns gemeinsam das TrekkingCamp entdecken!
Was ist ein TrekkingCamp oder ein Trekkingplatz?
Du liebst die Natur und träumst davon, unter dem Sternenhimmel zu schlafen und morgens ein Vogelkonzert ganz nah zu erleben? Deine Kinder sind abenteuerlustig, neugierig und sind gespannt auf das draußen schlafen? Dann ist ein Trekkingplatz genau das Richtige! Trekkingplätze sind minimalistische Campingplätze mitten in der Natur, wo das Übernachten mit Zelt offiziell erlaubt ist. Sie bieten ein Basisangebot: eine Feuerstelle, eine einfache Toilette und manchmal auch eine Wasserquelle. Aber der wahre Luxus ist die Ruhe und die unbezahlbare Aussicht über die Baumwipfel oder einfach die Tatsache, mitten im Wald zu sein.
Ist das TrekkingCamp im Schwarzwald für Familien geeignet?
Du fragst dich vielleicht, ob das TrekkingCamp im Schwarzwald auch für Familien taugt? Meine Antwort: Absolut! Ein Trekkingplatz liegt mitten in der Natur und damit ist allein die Lage für uns Eltern der Vorteil, die Natur unseren Kindern näherzubringen und ein kleines Abenteuer zu erleben. Die Trekkingplätze sind sicher und die Wege zu diesen gut markiert. Denk dran, es ist rustikal und einfach, also wird es ein wenig „wild“, aber welche Kinder lieben das nicht?
Ab welchem Alter ist das TrekkingCamp geeignet?
Auch wenn coole Familienmomente garantiert sind, musst du das Alter deiner Kinder im Blick haben. Im TrekkingCamp Himmelsterassen liegen die Plätze auf Holzplattformen, die mit Stelzen über dem Boden gebaut sind. Dein Kind sollte also stabil laufen können und Grenzen erkennen, damit es nicht von der Plattform fällt. Aber auch bei den Trekkingplätzen im Wald, die ohne Plattformen auskommen, ist ein gewisses Maß an Vorsicht geboten. Die Plätze sind keine TÜV-geprüften Spielplätze. Mit einem neugierigen Krabbelkind würde ich mich nicht auf den Weg machen oder es permanent im Blick behalten. Mit einem abenteuerlustigen, neugierigen Kindergartenkind, welches sich an ein paar vereinbarte Regeln halten kann, würde ich losziehen. Ab dem Grundschulalter ist ein Trekkingplatz ohnehin kein Thema mehr. Es kommt dann mehr auf den Charakter des Kindes und den eurer Familie an. Wie schon geschrieben: Es ist einfach und rustikal. Das ist nicht jedermanns Sache und es wird von dir als Elternteil abhängen, ob dein Kind die Zeit genießt oder angespannt ist und froh ist, wieder das Auto zu erreichen.
Ist das TrekkingCamp auch für kleine Kinder sicher?
Diese Frage schließt sich an die vorherige Frage an. Aus meiner Sicht sollte dein Kind stabil laufen und ein wenig Grenzen einhalten können, um eine entspannte Zeit beim Thema im Wald übernachten zu haben. Eine Dauerbeobachtung werden deine Kinder nicht toll finden und vermutlich kannst du diese gar nicht leisten. Das Abenteuer-Gefühl geht dann auch schnell verloren, wenn wir als Eltern permanent auf Gefahren aufmerksam machen müssen. Und das reicht schon, wenn die Gefahr noch besteht, dass das Krabbelkind von der Holzplattform fallen oder am Tisch durch den Ausschnitt rutschen könnte. Ab Kindergarten-Alter und mit etwas Aufmerksamkeit für Gefahren im Wald (Stichwort: giftige Blumen) und gesundem Menschenverstand, ist eine Übernachtung und Aufenthalt aber sicher.
Wie ist die Ausstattung im Schwarzwald Camp?
Im Camp gibt es drei Holzplattformen, die zum Aufstellen der Zelte genutzt werden können. Eine Plattform umfasst maximal sechs Personen. Ein Zelt musst du selbst mitbringen. Eine Kompost-Toilette ist vorhanden, die bei richtiger Benutzung durch die Gäste auch kaum riecht. Eine Lagerfeuerstelle ist fürs Kochen und gemütlichem Beisammensein ebenfalls eingerichtet – hier muss die Waldbrandgefahr im Blick behalten werden, ob diese tatsächlich nutzbar ist. Kochgeschirr, Tassen, Teller, Besteck usw. müssen von dir mitgebracht werden.
Trinkwasser musst du ebenfalls ins Camp transportieren. Eine Wasserstelle wird in 200 m Entfernung angegeben, aber das haben wir nicht geprüft. Wasser vom Holchenwasserfall haben wir mit einem Spezialfilter filtriert und abgekocht.
Was müssen Familien selbst mitbringen?
Lebensmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel, Zelt, Isomatten, Schlafsack, Geschirr, Kochgeschirr, kleines Erste-Hilfe-Set, an die Jahreszeiten angepasste Kleidung und ggf. Schutz gegen Sonne und Insekten ist auf jeden Fall angebracht. Als Trinkwasser werden 4-5 l pro Person empfohlen. Das ist allerdings abhängig von der Witterung und dem Bedarf. Wir hatten 3 l pro Elternteil, 2 l pro Kind und 2 l für den Hunde dabei. Die Wanderung zum Wasserfall war fest eingeplant und wir wussten, dass es dort Getränke gibt. Im Vesperkorb waren ebenfalls Getränke enthalten.
Wo wird die Übernachtung gebucht?
Die Übernachtung kannst du über die Tourist-Info in Bad Peterstal-Griesbach oder direkt über Holger Bohnert, dem Camp-Betreiber, buchen. Holger steht auch mit Rat und Tat zur Seite und ist erreichbar.
Kann man die Verpflegung dazu buchen?
Ja, Verpflegung kann gebucht werden. Neben Vesperkorb stehen auch Grill-Körbe und Frühstücks-Körbe auf der Auswahlliste. Basis-Getränke wie Wasser und Trinkwasser zum Kochen und für die Hygiene müssen aber mitgebracht werden.
Welche Aktivitäten gibt es im und um das Camp für Kinder?
Im Camp kann man wunderbar Schnitzen und die Umgebung erkunden und der Holchenwasserfall liegt so nach am Camp, dass eine kleine Wanderung absolut empfehlenswert ist.
Wo ist das TrekkingCamp Himmelsterassen?
Das TrekkingCamp liegt in der Nähe von Bad Peterstal-Griesbach und der Parkplatz ist leicht mit dem Auto zu erreichen. Vom Parkplatz aus sind es noch ca. 600 m bergauf ins Camp.
Welche Hygienebedingungen werden im Camp erfüllt?
Im Camp gibt es eine Kompost-Toilette in einem Toilettenhäuschen.
Erfahrungsberichte: Was sagen andere Familien, die bereits das Camp besucht haben?
Du möchtest noch mehr über das TrekkingCamp im Schwarzwald lesen? Dann schau mal in den Blog von:
- Stefanie Schindler, denn du kannst mehr über das TrekkingCamp im Schwarzwald lesen
- Nadine Lessenich im Planet Hibbel-Blog
Du willst noch mehr zum Thema „Im Wald übernachten“ lesen? Dann klick hier in meinen Blogartikel zum Thema »How to übernachten im Wald„.
Als Chemikerin, ScienceLab-Kursleiterin und Mama ermutigt und inspiriert Stefanie Kinder zum Forschen, zum Entdecken und auf abenteuerliche Reisen zu gehen.
Auf ihrem Blog und im Podcast bietet sie ungewöhnliche Outdoor-Ideen für die ganze Familie – mit einer Prise spielerischer Einblicke in die Naturwissenschaften, die uns umgeben.
Mit den Outdoor-Abenteuerboxen und den Online-Forscherworkshops lädt sie Kinder dazu ein, richtige Forscher-Abenteuer zu erleben.
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