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kein Bock auf Rausgehen
Spielideen für Kinder

Spiele für draußen – Wenn Kinder kein Bock auf Rausgehen haben

Die Hände klebten fest an der Nintendo Switch. Der Kopf bewegte sich kaum. Eigentlich bewegte sich gar nichts. Oder doch? Wenn ich gaaanz genau schaute, dann war die Bewegung der Augen und der Finger gut zu erkennen. Nur *ganz kurz* das Level noch zu Ende spielen, hieß es. Dann könnten wir raus. Kam es nur mir so vor oder war *ganz kurz* schon eine Ewigkeit her? Wie lange *ganz kurz* gemeint war, war selbstverständlich nicht exakt definiert. 

In diesem Blogartikel geht es jetzt nicht darum, wie du die Eltern-Kind-Kommunikation verbesserst, um Konflikten im Alltag vorzubeugen, sondern um Spiele für draußen. Denn fragst du dich auch, welche Spiele es für draußen gibt und was du tun kannst, wenn deine Kinder so gar kein Bock aufs Rausgehen haben? Ja? Dann schreibe ich diesen Blogartikel gerade für dich. Viele Spielideen kommen ohne Material aus, lassen sich einfach umsetzen und sind zum Selbermachen gut geeignet.

Warum wollen Kinder nicht draußen spielen?

„Draußen ist doch gar nichts los!“ Den Satz hast du bestimmt von deinen Kindern auch schon gehört. Und das ist auch kein Wunder, denn die Welt in den Kinder- und Jugendzimmern ist auch einfach attraktiv geworden. 

Mussten Kinder früher raus, um sich zu treffen, geht das heute über Social Media, diverse Messenger Apps oder auch mal einen Zoom-Call. Jeder Bildschirm bietet eine Welt voller Spiele und die Kinder werden immer jünger, die einen solchen Bildschirm direkt in der Tasche dabei haben. 

Liegt das Problem nur aufseiten der Kinder? Ganz sicher nicht! Dazu ist das Thema viel zu komplex. Auch wir Erwachsenen müssen uns bewusst sein, dass wir die Entwicklung von draußen nach drinnen aktiv vorleben. Ein Computer ist aus den meisten Berufen heute nicht mehr wegzudenken. Wenn wir an unsere Sinne denken, dann sind wir größtenteils visuell unterwegs: Mit den Augen Informationen von Bildschirmen aufnehmen und möglichst schnell verarbeiten. Vielleicht auch noch auditiv: Informationen aus Podcasts direkt vom Ohr ins Gehirn transportieren. Wo bleiben da Fühlen, Riechen und Schmecken? 

Naturerfahrungen sind also nicht nur für unsere Kinder wichtig, sondern wir haben sie doch einfach ebenso nötig!

Warum draußen spielen so wichtig ist?

Hast du schon einmal erlebt, was passiert, wenn die Quengel- und Nörgel-Phase überwunden ist? Also, ich meine die Phase, die sich anschließt, wenn etwas vorbei ist.

Also, wenn das Spielgerät ausführlich bespielt wurde und es keine neuen Möglichkeiten mehr gibt. Wenn das Fernsehprogramm im Kinderkanal zu Ende ist und auch das Computerspiel keine neuen Level mehr bietet. Dann kommt zuerst das große Quengeln. 

Wenn wir aber dann auf die Idee kommen, die Kinder rauszuschicken – und sei es auch nur auf den Balkon, um einen Blumenkasten allein zu gestalten – dann hat die Quengelei ein Ende. Die Kinder finden draußen eine Beschäftigung, können etwas entdecken, untersuchen, bauen und selbst gestalten. Denn draußen funktioniert nicht alles auf Anhieb und auch kein Ast, kein Blatt oder Stein ist gleich. Alles kann man gebrauchen und für etwas verwenden. Kellerasseln lassen sich unter Steinen finden, kleine Dämme in Bäche bauen, Blumen pflücken und zu Hause pressen… Überall lässt sich etwas sammeln.

Natur stellt für Kinder einen maßgeschneiderten Entwicklungsraum dar. Eine Erfahrungswelt, die genau auf die Bedürfnisse von Weltentdeckern zugeschnitten ist. Hier können sie ihre Segel setzen. Hier bläst der Wind, den sie für ihr Gedeihen brauchen. In der Natur können sie wirksam sein. Hier können sie sich auf Augenhöhe selbst organisieren. Hier können sie an ihrem Fundament bauen. Zeit in der Natur ist Entwicklungszeit.

Herbert Renz-Polster & Gerald Hüther, aus dem Buch: Wie Kinder heute wachsen: Natur als Entwicklungsraum. Ein neuer Blick auf das kindliche Lernen, Denken und Fühlen

Ja, manchmal klappt das nicht sofort. Gerade, wenn Kinder wenig draußen sind, brauchen sie ein wenig Anleitung und Ideen, womit sie sich beschäftigen können. Aber dann kommt der Augenblick, in dem die Kinder draußen aufblühen. Das ist dann der Moment, wo wir entspannt die Thermoskanne mit Kaffee auspacken und ein Buch lesen können, denn mitspielen dürfen wir ja eh nicht. Das wäre ja wieder viiiieeeeel zu peinlich. Falls du noch kleine Kinder hast, genieße die Zeit des gemeinsamen Sandkuchenbackens ;-).

Welche Spiele kann man draußen spielen?

Hast du dich in einzelnen Punkten wiedergefunden? Vielleicht geht es dir so, dass du gerne mit deinen Kindern nach draußen gehst, aber noch ein paar Ideen und ein wenig Anleitung benötigst, wie du sie ohne Gemecker und Genörgel nach draußen bringst.

Wenn du also zündende Spielideen suchst, dann probiere auf jeden Fall einen der folgenden Tipps aus. Und wenn es nicht auf Anhieb klappt, dann einfach beim nächsten Mal ein anderes Spiel auswählen. Dran bleiben lohnt sich! 

Startklar? Los geht’s!

Spiele für draußen #1: Auf zur Fotosafari

Im Urlaub knipsen wir die unterschiedlichsten Motive und versuchen, ungewöhnliche Perspektiven einzufangen. Das geht auch vor der Haustür! Hast du mit deinen Kindern schon einmal eine Foto-Safari ausprobiert? 

Das Besondere im Alltäglichen zu fotografieren, ist ein Ansatz aus der Straßenfotografie. Berühmte Fotografen zogen und ziehen los, um unseren täglichen Lebensraum in all seinen Facetten festzuhalten. Eigene Motive vor der Haustür aufzuspüren und mit der Kamera festzuhalten, statt das Leben in weit entfernten Weltstädten abzulichten, ist deren Ziel.

Nehmen wir also diesen Ansatz und ziehen los. Damit ihr schnell ins Tun kommt und gar nicht lange überlegt, ob die Motive fototauglich sind oder nicht, stellt euch kleine Aufgaben. Diese könnt ihr bei eurem Streifzug durch das eigene Dorf beziehungsweise den Stadtteil nutzen, wie zum Beispiel folgende:

  • Gegenstände einer zuvor festgelegten Farbe fotografieren. Entdeckt ihr dabei einen Farbton, der typisch für eure Region ist?
  • Blumen, die ihr während der Erkundungstour seht, aber nur von oben abgelichtet.
  • Zahlen festhalten, die euch ins Auge fallen. Die Buslinie an der Haltestelle, auffällig gestaltete Hausnummern, Verkehrsschilder mit Nummern und wenn ihr genau hinschaut, werdet ihr überall Zahlen sehen.
  • Aufkleber aufspüren, die irgendwo angebracht sind, und per Foto dokumentieren.
  • Graffiti fotografieren und im Anschluss diese Fotos drucken lassen, um aus den Buchstaben eine Collage des eigenen Namens zu basteln.
  • Insekten fotografieren, die euch vor die Linse kommen und in einem Bestimmungsbuch zu Hause nachschlagen.
  • Bäume fotografieren, aber nur die Rinde in Nahaufnahme.

Das Spannende an einer Foto-Safari ist, dass jeder in der Familie unterschiedliche Motive und Perspektiven wählt. Das kann von einem Gesamtbild bis zum kleinsten Detail reichen. Gerade unsere Kinder zeigen uns die Welt aus einem anderen Blickwinkel.

Geeignet für: Schulkinder im Grundschulalter, die sicher eine Fotokamera oder das Smartphone bedienen können
Mögliche Orte: Stadt, Dorf, Wald, Wiese – eigentlich ist eine Fotosafari überall draußen möglich

Spiele für draußen #2: Eine Schatzsuche machen

Eine Schatzsuche oder auch Schnitzeljagd ist nicht nur eine tolle Aktion am Kindergeburtstag, sondern auch mal eine tolle Abwechslung am Wochenende. 

Mehr Tipps zur Gestaltung einer Schnitzeljagd findest du in diesen beiden Blogartikeln:

Du bist dir nicht sicher, ob du eine Schatzsuche selbst planen oder eine fertige Schatzsuche zum Ausdrucken kaufen sollst? Da kann ich dir helfen. In meinem Blogartikel „Fertige Schatzsuche kaufen oder Schatzsuche selber machen: Was ist der Unterschied?” erkläre ich dir ganz genau, was in welcher Situation besser ist.

Fertige Schatzsuchen mit Rätseln, Kinder-Seiten und Spielen für die Stationen findest du in meinem Shop. Schau einfach mal rein und mache es dir leicht.

Geeignet für: Kindergartenkinder (in einfacher Form) und Schulkinder im Grundschulalter
Mögliche Orte: Wald, Feld, Wiese, Dorf und Stadt – mit Berücksichtigung von Alter, Straßenverkehr, Gelände und anderen Gefahrenquellen lässt sich fast überall eine Schatzsuche gestalten

Spiele für draußen #3: Waldbingo spielen

Beim Wald-Bingo ist die Beobachtungsgabe gefragt. Das Sehen, die visuelle Wahrnehmung, steht meist im Vordergrund und ist ein Gegenstand entdeckt, dann kommt das Fühlen beim Sammeln automatisch mit dazu.

Aber einmal von vorne. Worum geht es beim Wald-Bingo ganz genau? Es gibt verschiedene Spielvarianten, aber meist geht es darum, Natur-Gegenstände im Wald nach bestimmten Vorgaben einzusammeln. Das kann etwas Spitzes sein, oder etwas Weiches, etwas Grünes oder auch etwas Trockenes. 

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und ein Zettel mit den Oberbegriffen reicht aus. Ein Eierkarton kann selbstverständlich auch verwendet werden. Besonders praktisch sind auch die stabilen Sammelkisten vom Schlaubatz.

Eine Vorlage für ein Wald-Bingo findest du in meiner Schatzsuche für den herbstlichen Wald bei Station 6.

Geeignet für: Kindergartenkinder und Schulkinder im Grundschulalter
Mögliche Orte: Wald, aber bei allgemeinen Oberbegriffen geht auch Wiese, Stadtpark oder eine andere begrünte Stelle

Spiele für draußen #4: Zur Erkundungstour in die Stadt

Wie gut kennt ihr eigentlich euer Dorf, Stadtteil oder sogar die ganze Stadt, in der ihr wohnt? Im Urlaub fällt es uns leicht, neue Gassen zu erkunden und fremde Spielplätze unter die Lupe zu nehmen. Aber zu Hause?

Hast du schon einmal einen Stadtplan selbst gezeichnet? Oder Fotos von der Fotosafari genutzt, um mit einem Memory, die Umgebung zu erkunden und den Orientierungssinn zu trainieren? Nein? 

Dann ist bestimmt mein Blogartikel Stadtteil mit Kindern erkunden etwas für dich. Ich stelle dir 5 Ideen vor, die du mit deinen Kindern direkt vor eurer Haustür unternehmen kannst.

Geeignet für: Kindergartenkinder mit Familie und Schulkinder im Grundschulalter, die je nach Alter und Straßenverkehrslage die Tour durch die Stadt auch in einer kleinen Gruppe machen können
Mögliche Orte: Dorf, Stadtteil, Stadt

Spiele für draußen #5: Einen Geocache mit Kindern suchen

Wer Schatzsuchen mag, kann sich auch Geocaching mit Kindern gut vorstellen.

Geocaching ist eine moderne Schatzsuche schlechthin und gehört zu den Spielen, die draußen ohne Material funktionieren.  Mittels GPS-Koordinaten geht es auf Dosensuche, die andere kreative Geocacher versteckt haben. Dabei kann uns nicht nur die Auswahl des Ortes an Stellen leiten, die wir nie aufsuchen würden, weil wir gar nicht wissen, dass es diese gibt, sondern auch die Gestaltung des Schatzversteckes für Spannung sorgen.

Für Kinder ist die Schatzsuche optimal, weil es immer wieder etwas anderes zu entdecken gibt, und bei uns Erwachsenen wird die Spielfreude ebenfalls angekurbelt.

Mit dem Geocaching zu starten ist leicht:

  • Die kostenfreie App vom Hauptanbieter reicht aus, um erste Erfahrungen mit dem Spiel zu sammeln.
  • Sucht einen Geocache in eurer Nähe, und vielleicht ist dieser von der Haustür gar nicht weit entfernt.
  • Achtet auf die Wertung bei Schwierigkeit und Gelände, denn diese sollte für den Anfang eine 1.5 nicht überschreiten.
  • Wählt als Geocache-Art einen „Traditional“ aus – der sogenannte „Tradi“ besteht aus einer Station und die angegebenen Koordinaten führen direkt zum Schatz.
  • Prüft, wann die Dose zum letzten Mal gefunden wurde. Liegt das erst wenige Tage zurück, dann wird sie bestimmt vorhanden sein.
  • Die Größe „regular“ ist perfekt, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit sind Tauschobjekte drin. 
  • Packt einen Stift und ein paar Gegenstände zum Tauschen ein – ideal sind kleine Sachen wie Figürchen aus Überraschungseiern, Murmeln oder Ähnliches. Lest euch ausführlich die Beschreibung mit den Hinweisen durch, und dann kann es losgehen.
  • Nach dem ersten Fund nicht vergessen: ins Logbuch vor Ort eintragen, den Geocache in der App melden und einen netten Kommentar für den Owner des Schatzes dalassen, der sich meist viel Mühe gemacht hat. 

Von großen Schatzkisten, die in der Erde eingelassen sind, über künstliche Steine und Baumpilze, die täuschend echt aussehen, bis zu kleinen Schneckenhäusern und Magnetdosen ist bei dem Spiel rund um den Globus alles dabei. Sowohl zu Hause wie auch am Urlaubsort lässt sich darüber Neues entdecken, das in keinem Reiseführer steht.

Geocaching gefüllte Dose Spiele für draußen
Ein Geocache mit vielen Kleinigkeiten zum Tauschen, einem Logbuch und einem Trackable

Und falls im Geocache nichts drin ist und die Laune kippt? Dann schau dich vor eurer Tour mal in meinem Shop um. Ein komplettes Schatzsuchen-Set zum Ausdrucken kann für dich genau die richtige Lösung sein.

Geeignet für: Familien mit Kindern, Jugendliche und Erwachsene
Mögliche Orte: alle, die einen Geocache aufweisen

Fazit: Draußen ist richtig was los!

“Draußen ist doch gar nichts los!”. Diesen Satz hörst du bestimmt nicht mehr wieder. Oder wenigstens nicht mehr so oft. Den Stadtteil erkunden, eine Fotosafari machen, den nächsten Geocache entdecken oder einfach mal auf Schatzsuche gehen: Die Tipps helfen dir dabei, den nötigen Stups zu geben, um deine Kinder nach draußen zu bringen. 

Plane auf jeden Fall mehr Zeit für euren Ausflug ein, denn finden die Kinder über die Spielideen für draußen zurück in die Natur, kannst du dem Aufblühen richtig zu schauen. Dann ist Zeit für die Kellerasseln entdecken, Staudämme bauen, im Matsch und in der Erde wühlen, während du es dir gemütlich machst und die Naturzeit auch für dich genießt.
Unglaublich einfach, oder? Aber lass es mich dir noch einfacher machen. In meinem Shop findest du Schatzsuchen und die Outdoor-Abenteuerbox für kleine und große Entdecker ab 6 Jahren. Damit kann eure gemeinsamen Draußenzeit schnell starten.

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