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Mädchen schaut durch Fernglas
Naturzeit mit Kindern

Was ist eine Naturbeobachtung und warum ist sie wichtig?

Kinder lieben es, unsere Welt zu erkunden. Egal, ob es darum geht, verschiedene Pflanzen- und Tierarten zu lernen oder die komplizierte Funktionsweise von Ökosystemen zu durchdringen. Vielleicht ist bei dir ja gerade ein Experte für Dinosaurier zu Hause, der mit lateinischen Namen um sich wirft und dir die Entstehung der Erde erklärt? Oder eine kleine Expertin für Schmetterlinge, die dir den Unterschied von einem Tagfalter zu einem Nachtfalter mit allen möglichen Details erzählt?

Wir können dazu beitragen, die Neugier unserer Kinder zu wecken und ihren Forscherdrang zu beflügeln. Und weißt du, wie? Indem wir die Natur mit allen Sinnen beobachten. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir, was eine Naturbeobachtung ist, warum sie wichtig ist und wie ihr als Familie leicht starten könnt.

Also, los geht es! Ganz nach meinem Motto: Mache dein Draußenmuffel zum Forscherkind.

Was ist ein Naturbeobachtung?

Naturbeobachtung bedeutet „mit allen Sinnen wahrzunehmen“. Idealerweise werden diese auch alle angesprochen, auch wenn wir beim Stichwort Beobachtung hauptsächlich an unser visuelles Wahrnehmen, also mit den Augen, denken. Doch wir lernen umso mehr, je mehr Sinne wir nutzen.

Beobachten bedeutet das zielgerichtete Wahrnehmen von Objekten, Besonderheiten und Abläufen. Wir denken oft an visuelles Wahrnehmen, doch eine Naturbeobachtung schließt alle unsere menschlichen Sinne mit ein.

Wir richten also die Aufmerksamkeit auf unsere natürliche Umgebung, suchen interessante Details und versuchen Muster zu erkennen. Automatisch verändert sich dabei unser Zeitgefühl. Wenn wir uns auf die Geräusche, die Gerüche, die Beschaffenheit von einem Objekt oder die Bewegung von etwas konzentrieren, dann verlangsamt sich die Zeit.

Wir können auf einen Vogel im Flug achten oder auf die vorbeiziehenden Wolken. Wir können am Meer das Rauschen der Wellen hören oder auch dem Plätschern von einem Bachlauf lauschen. Du erinnerst dich bestimmt an den Geruch der Erde nach einem Regenguss? Oder die Wärme von Sonnenlicht, die du auf deiner Haut spüren kannst?

Klassischerweise unterscheiden wir fünf menschliche Sinne:

  • Das Sehen, die visuelle Wahrnehmung mit den Augen
  • Das Hören, die auditive Wahrnehmung mit den Ohren
  • Das Riechen, die olfaktorische Wahrnehmung mit der Nase
  • Das Schmecken, die gustatorische Wahrnehmung mit der Zunge
  • Das Fühlen, die taktile Wahrnehmung mit der Haut

Das sinnbetonte Lernen ist ein wichtiger Bestandteil in der Naturpädagogik und daher geht es bei den meisten Aktionen immer wieder um das Beobachten und Wahrnehmen mit allen Sinnen – das ist sozusagen der Dreh- und Angelpunkt.

Kind riecht an Tannenzapfen
Zapfen riechen unterschiedlich – probiert es einmal aus

Warum ist es wichtig, die Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen?

Die Natur zu beobachten, ist ideal, um zu entspannen, ein wenig Gelassenheit und Ruhe zu finden. Ganz egal, wo du dich gerade draußen befindest. Sich einfach mal einen Moment Zeit zu nehmen und die Welt, um sich herum wirklich wahrzunehmen – was kann es wertvolleres geben? In jedem Fall werden wir neue Perspektiven kennenlernen, die unseren Blick erweitern.

Wenn wir das komplexe Netz des Lebens um uns herum erkennen, wird unser Alltag plötzlich ganz klein. Ob wir nun Vögel beobachten, Pflanzen bestimmen, nach Pilzen Ausschau halten oder Krabbeltiere suchen. Der Moment kommt, in welchem wir nur noch staunen können.

Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass wir letztlich unsere Umgebung immer besser verstehen. Wir fühlen uns verbunden, können Phänomene erklären und Abläufe erkennen. Und das, was wir kennen und wertschätzen, möchten wir schließlich auch schützen.

So startest du deine erste Naturbeobachtung

Der Start ist denkbar einfach: Einfach nach draußen gehen!

Oft ist es hilfreich, sich einen Platz auszuwählen und diesen immer wieder aufzusuchen – ohne Erwartungen, etwas Besonderes zu sehen. Einfach in dem jeweiligen Augenblick präsent zu sein, reicht schon aus. Ein Fernglas kann hilfreich sein, um Vögel zu beobachten oder eine Lupe, wenn es sich um kleine Insekten handelt. Eine isolierende Sitzmatte schützt gegen Kälte und wetterfeste Kleidung sollte ein fester Bestandteil sein.

Sich ohne Aufgabe hinzusetzen, sich die Ruhe und die Zeit zu nehmen, wirklich einmal nur zu beobachten, kann ganz schön schwerfallen. Und damit meine ich nicht nur, dass es den Kindern schwerfällt, nein, wenn wir ehrlich sind, dann geht es uns auch so. Ohne Action kann es langweilig werden. Startet daher am besten mit kleinen Aufgaben und legt eine kurze Zeitspanne fest:

  • Welche Geräusche könnt ihr hören? Könnt ihr ein Geräusch besonders laut oder leise hören?
  • Was könnt ihr sehen? Ein Käfer oder vielleicht eine Spinne? Ist es gar zu aufregend, dann darf das auch leise dem Kind oder dem Elternteil ist Ohr geflüstert werden.
  • Lässt sich etwas auf der Haut spüren? Wärme oder Kälte? Ein Windhauch?

Ist die Zeit rum, dann sprecht darüber, was ihr wahrgenommen habt. Wichtig ist, es gibt kein Richtig und Falsch. Jede Beobachtung ist wertvoll und wichtig. Konntest du das Gleiche entdecken wie deine Kinder? Sicherlich stellst du fest, wie spannend es ist, mit Kinderaugen unsere Welt zu sehen. Sei daher dankbar für jede Beobachtung, die dein Kind mit dir teilt.

Fazit: Die Natur beobachten kann jeder!

Die Natur kann jeder beobachten. Egal, ob Anfänger oder erfahrener Naturliebhaber. Egal, ob Erwachsene oder Kinder. Was es braucht? Sich Zeit zu nehmen und auf Entdeckungsreise zu gehen! Bist du dabei? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag.

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