Stell dir vor du bist mit deinen Kindern im Wald unterwegs, ihr findet Stöcke ohne Ende, aber du fragst dich wie man eigentlich einen Zwerg schnitzt? Einen dicken Zwerg aus Ton kannst du natürlich nicht schnitzen, aber mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung in Anlehnung an Felix Immler gelingt dir ein Zwerg aus einem Ast oder Stock ganz sicher.
Was du zum Zwerge schnitzen brauchst
Idealerweise hast du ein Taschenmesser mit einer großen und einer kleinen Klinge sowie einer Ahle dabei. Falls dem aber nicht so ist, brauchst du ein wenig mehr Feingefühl im Umgang mit der großen Klinge, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.
Das Holz sollte noch frisch sein, denn je trockener und verrotteter es ist, umso leichter bricht oder splittert es. Letztlich hilft es, selbst zu experimentieren, ob ein Stock zum Zwerge schnitzen noch taugt. Besonders gut eignen sich Birke, Haselnuss, Obsthölzer, aber auch Weide oder Buche.
Absägen und Abschneiden von Ästen ist im öffentlichen Raum natürlich nicht erlaubt, aber es liegen genug abgebrochene Äste oder Reste von Forst- oder Gartenarbeiten am Boden, die sich zum Schnitzen eignen. Welches Kriterium, ein Stock braucht und wie du in 7 Schritten zum Zwerg kommst, erfährst du in der folgenden Anleitung.
In 7 Schritten zum Zwerg: Schritt-für-Schritt erklärt
- Wähle einen Stock oder einen Ast mit einer Verzweigung aus – denn das wird die spätere Nase vom Zwerg.
- Markiere die Oberkante der Stirn mit einem Schnitt und entferne vorsichtig mit der kleinen Klinge die Rinde von Stirn in Richtung Nase. So entsteht die Fläche für das Gesicht.
- Unter der Nase entstehen die nächsten beiden Markierungen, die den Abschnitt für den Bart des Zwergs bilden. Dazu markierst du direkt unter der Nase den Anfang des Barts und etwas weiter unten das Ende. Verbinde diese beiden Markierungen über die Seite miteinander.
- Schnitze oberhalb der Stirn, am Ende vom Stock oder Ast, eine Spitze als Mütze und lasse noch ein wenig Abstand von Stirn zur Mütze. Denn darunter kannst du vorsichtig die Rinde in dünnen Streifen nach oben schieben, damit die Haare unterhalb der Zwergenmütze entstehen.
- Schnitze – auf gleiche Weise wie die Haare – den Bart des Zwergs. Beachte dabei den markierten Bereich aus Punkt 3 und schiebe vorsichtig dünne Streifen in Richtung der Nase.
- Markiere mit der Ahle im Bereich vom Gesicht zwei Augen, die du mit meinem Stift später dunkel färben kannst.
- Ein einfacher Zwerg ist entstanden. Wenn du magst, kannst du auch noch die Nase, also die Verzweigung, bearbeiten.
Fazit: Auf diese Weise lassen sich die vielfältigsten Zwerge schnitzen
Ein Stück Ast mit Verzweigung reicht aus, um einen Zwerg zu schnitzen. Alles, was du dabei haben musst, ist ein Taschenmesser. Das Material findest du überall: im Wald, an Hecken, der Grünschnitt beim Nachbarn, in Gartenanlagen, in Schrebergärten – und falls du dir unsicher bist, ob du es nutzen darfst, dann frage bei den Besitzern vom Grundstück vorher nach.
Die Zwerge könnt ihr auch in einem gemeinsamen Projekt zusammen schnitzen und nach und nach lernt dein Kind oder deine Kinder darüber auch den sicheren Umgang mit einem Taschenmesser.
Und wenn du schon mit deinen Kindern dabei bist, den ein oder anderen Zwerg zu schnitzen, dann probiert doch auch eine Steinschleuder, Pfeil und Bogen und noch viele weitere Ideen aus, was ihr mit Stöcken machen könnt.
Weitere Ideen zum Schnitzen aus Ästen, großen Holzstücken und auch mit Einsatz einer Säge im Taschenmesser findest du im Buch „Werken mit dem Taschenmesser“ von Felix Immler [unbezahlte Werbung aus Überzeugung].
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Hier habe ich dir die Antworten auf die häufigsten Fragen rund ums Schnitzen für Kinder zusammengestellt:
Welche Hölzer eignen sich gut zum Schnitzen mit Kindern?
Haselnuss, Ahorn, Linde, Erle, Holunder, Kastanie und Birke eignen sich gut für die ersten Versuche beim Schnitzen.
Welche Hölzer eignen sich gar nicht zum Schnitzen mit Kindern?
Hölzer von Eibe, Thuja, Robinie, Kirschlorbeer eignen sich nicht, da sie giftig sind.
Als Chemikerin, ScienceLab-Kursleiterin und Mama ermutigt und inspiriert Stefanie Kinder zum Forschen, zum Entdecken und auf abenteuerliche Reisen zu gehen.
Auf ihrem Blog und im Podcast bietet sie ungewöhnliche Outdoor-Ideen für die ganze Familie – mit einer Prise spielerischer Einblicke in die Naturwissenschaften, die uns umgeben.
Mit den Outdoor-Abenteuerboxen und den Online-Forscherworkshops lädt sie Kinder dazu ein, richtige Forscher-Abenteuer zu erleben.
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