Amigurumi. Als ich dieses Wort zum ersten Mal von Susanne las, konnte ich mir nichts darunter vorstellen. Schnell war mir aber klar, dass es sich um selbst gehäkelte Kuscheltiere handelt. Malen, Töpfern, Deko nähen – das ist alles nicht so meins. Vielleicht liegt das an meinen ersten Stunden Kunstunterricht in der Grundschule. Ja, liebe Frau R. ich weiß noch sehr genau, wie meine Eule aus Ton auf den Tisch geklatscht wurde. „Da ist Luft drin, die hält nicht!“ haben sie gesagt. Und wie sie hielt als sie aus dem Ofen wieder rauskam! Ich hatte die kleine Eule voll in mein Herz geschlossen.
Susanne weiß um die Magie von kleinen Freunden und wie wichtig es für Kinder ist, ein Kuscheltier zu haben. Sie schreibt auf ihrem Blog susi-haekelt über besondere Kuscheltiere, den Amigurumi, über das Häkeln als Linkshänderin und jede Menge Häkel-Wissen.
Es gibt mindestens 100 Möglichkeiten, deinem Kind
Susanne Gessl
„ich liebe dich“ zu sagen. Selbstgehäkelte Kuscheltiere ist eine davon.
Und weil mir diese Amigurumi besonders gut gefallen, habe ich Susanne ein paar Fragen gestellt.
1.) Wie kam es zu deiner Vorliebe für diese japanischen Tierchen – den Amigurumi?
Ich mochte Amigurumi als Häkelprojekt eigentlich von Anfang an. Als ich mit meinem Blog angefangen habe, hatte ich lange das Gefühl, ich müsste aus jeder Kategorie etwas haben, also auch Hauben, Kleidung, Decken, das war ziemlich anstrengend.
Tatsächlich war es auch bei mir ein Gespräch mit unserer gemeinsamen Blog-Mentorin Judith Peters, das den entscheidenden Hinweis brachte. Sie fragte mich: “Wofür willst du bekannt sein? Magst du dich nicht auf Amigurumi konzentrieren?“ Und die Antwort war ganz klar: Ja.
Das sind eher kleine Projekte, die man in ein paar abendlichen Häkelsessions auf dem Sofa fertig kriegt und man braucht für jedes einzelne auch nicht so wahnsinnig viel Zeug mitnehmen, falls man mal unterwegs häkeln will. Die einzelnen Teile lassen sich auch mal während eines Mittagsschläfchens des Babys oder während die Kinder mal kurz friedlich im Garten spielen häkeln und wenn man eine Pause macht, kommt man schnell wieder rein. Die perfekten Projekte für alle Menschen mit kleinen Kindern also.
2.) Du bist ja Linkshänderin. Ist das Häkeln dann völlig anders? Hast du einen Tipp für andere Linkshänderinnen?
Die Bewegungsabläufe sind tatsächlich dieselben, aber spiegelverkehrt. Das heißt, wenn man in Reihen häkelt (etwa einen Schal), muss man die Anleitung im Kopf spiegeln, man häkelt also quasi “von hinten”. Man fängt ja rechts unten, anstatt links unten. Bei Projekten wie Amigurumi, die in Runden gehäkelt werden, ist es eigentlich egal, man häkelt genauso wie die Rechtshänder*innen, nur in die andere Richtung.
3.) Gibt es eine typische Grundausstattung, die fürs Häkeln notwendig ist?
Ja, da braucht man zum Glück nicht viel. Ein Wollknäuel, eine Häkelnadel und los gehts. Für ein Kuscheltier kommen dann noch Füllwatte, eine Schere und eine Wollnadel zum Vernähen der Fäden dazu.
4.) Wie viele Tiere hast du schon gehäkelt? Hast du da noch einen Überblick?
Wie viele Tiere ich insgesamt schon gehäkelt habe, weiß ich tatsächlich nicht, weil wir die ja auch (zum Glück) nicht mehr alle zu Hause, sondern viele verschenkt haben. Anleitungen gibt es bis jetzt 16 plus über 10 Amigurumi Anleitungen, die auf meinem Blog zu finden sind. Und ein ganzes Buch voller Entwürfe.
5.) In deinem Blog schreibst du darüber, mit kleinen gehäkelten Sachen den Kaufladen zu bestücken. Wie kamst du auf die Idee?
Da ist mein großes Vorbild Annelie von “Bommelie handmade for kids”, die wirklich ganz zauberhafte Dinge häkelt. Ich wollte ein paar eigene Ideen ausprobieren und da war die erste eigene Anleitung der Muffin. Danach habe ich mich, wie bei allen Ideen, daran orientiert, welches Häkelessen mit möglichst wenig Aufwand und Schnickschnack nachgehäkelt werden kann. Der Vorteil etwa gegenüber Holzessen ist ganz klar, dass nichts kaputtgeht, wenn mal das Häkelobst durchs Kinderzimmer fliegt.
6.) Du bietest Häkelanleitungen an. Gibt es bei deinen Kund:innen einen Favoriten?
Ja, das ist Dino Dieter. Der ist bisher mein größtes Kuscheltier und wurde vom Erscheinungstag an am besten angenommen. Ich habe auch schon einige Fotos von Dino Dieter in der freien Wildbahn (also bei meinen Kundinnen zu Hause) gesehen, was mich natürlich besonders freut.
7.) Hast du eine Lieblingsfigur?
Ich denke, das ist für alle Zeit Häschen Beatrix. Einfach weil es die erste Anleitung war, die ich gut genug fand, um sie zum Verkauf anzubieten. Diese Erfahrung hat alles Weitere erst möglich gemacht.
8.) In deinem Blog hast du eine sehr ironische Anleitung geschrieben, wie Kuscheltiere garantiert im Schrank verstauben? Was war dein lustigster Tipp?
Auf jeden Fall mit schwarzem Garn häkeln. Da ist es dann so richtig schön schwierig, die Maschen zu erkennen. [Die komplette Anleitung findest du hier im Blog bei Susanne.]
9.) Hast du eigentlich ein Garn besonders gerne?
100% Baumwollgarn, weil das schön fest ist und man es in die Waschmaschine kann, das ist mit kleinen Kindern für mich ein Muss. Dabei häkel ich meistens mit der Catania von Schachenmayr, die gibt es auch fast überall zu kaufen. Ansonsten mag ich auch die Cotton Quick von Gründl und eigentlich alles von Yarn and Colors.
10.) Wenn du nicht gerade häkelst, was ist dann die nächste Beschäftigung, die du gerne machst?
Malen. Ich habe ein Bullet Journal, in das ich gerne – wenn auch (noch) nicht besonders gut – hineinmale. Ich mag auch Ausmalbilder für Erwachsene oder male einfach so vor mich hin.
Wenn du jetzt noch mehr über Susanne und ihre Amigurumi wissen möchtest, dann schaue auf jeden Fall auf ihrem Blog susi-haekelt vorbei.
Als Chemikerin, ScienceLab-Kursleiterin und Mama ermutigt und inspiriert Stefanie Kinder zum Forschen, zum Entdecken und auf abenteuerliche Reisen zu gehen.
Auf ihrem Blog und im Podcast bietet sie ungewöhnliche Outdoor-Ideen für die ganze Familie – mit einer Prise spielerischer Einblicke in die Naturwissenschaften, die uns umgeben.
Mit den Outdoor-Abenteuerboxen und den Online-Forscherworkshops lädt sie Kinder dazu ein, richtige Forscher-Abenteuer zu erleben.
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