Was will ich bewirken? Schluck. Was für ein großes Thema! Am Anfang der #blogyourpurpose-Challenge* von Judith Peters ignoriere ich die Frage gekonnt. In dieser Woche ist so viel zu tun, da finde ich bestimmt keine Zeit zum Nachdenken und Schreiben. Aber die Frage schleicht in meinem Kopf herum und lässt sich nicht mehr abstellen. So was aber auch.
Was will ich bewirken? Muss ich mich etwa festlegen?
Nein, muss ich nicht!
Ich bin vielseitig und das zu erkennen und zu gestalten, war das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Und so nehme ich dich in diesem Blogartikel mit in meine aktuellen Projekte, Rollen und Interessen. Es ist eine Momentaufnahme mit rotem Faden, denn meine eigene Neugier treibt mich an.
Bereit? Na dann, los geht’s!
Warum ich ScienceLab-Kursleiterin wurde und was ich damit bewirken möchte
Im Nachhinein lässt sich leicht sagen: „Das lag doch auf der Hand!“ Aber zu jedem Nachhinein gibt es auch ein Vorhinein und da breitet sich nicht alles wie ein roter Teppich vor uns aus.
Kosmos, NaWi, Sachkunde und wie diese Fächer alle heißen, wäre vermutlich genau mein Ding, aber Lehrerin werden – das kam für mich nie infrage! Ich wollte forschen, aktiv sein und nicht darüber berichten, was andere erfunden haben. Es wurde bei mir ein Chemie-Studium und ja, die obligatorische Doktorarbeit machte ich auch. Das ist unter den Chemikern normal und wird auch kaum infrage gestellt. Und das Forschen macht ja auch Spaß!
Stelle dir vor, wir drehen jetzt an der Zeitmaschine und spulen einmal kräftig vorwärts. Von Anfang des Studiums im Jahr 1999 springen wir ins Frühjahr 2023.
Zack! Da sind wir.
Ende März hatte ich meine erste ScienceLab Schulung. So richtig in Präsenz. Das hat sich einfach so ergeben und fühlte sich richtig an. Ich halte also meine erste Kursstunde unter Beobachtung von Ingrid, die eine unglaublich erfahrene Kursleiterin ist und lerne die Kolleg:innen im ScienceLab-Netzwerk kennen.
Ein prallvolles Wochenende erwartete mich in Fulda und neben den pädagogischen Inhalten stand auch der Austausch zwischen uns Kursleitern im Vordergrund. Physiker, Chemiker, Biologen, Geologen, Pädagogen und noch so viele Menschen mit anderen Berufsrichtungen mehr – Männer wie Frauen – waren da, um ihrer Leidenschaft zu folgen oder sie zu entdecken: Mit Kindern zu forschen!
Von Anfang an war da so ein Vibe, der sich kaum in Worte fassen lässt. Es passt einfach. Die Menschen, die unglaubliche Vielfalt der Forschungs-Themen, die eigene Gestaltungsfreiheit kombiniert mit Erfahrung im Netzwerk: Yeah, angekommen! Mehr zum ScienceLab Wochenende im März findest du in meinem März-Rückblick.
Was möchte ich als ScienceLab-Kursleiterin bewirken? Das ist in wenigen Sätzen beantwortet, denn das weiß ich ganz genau. Ich möchte die Neugier entfachen für die vielen kleinen Dinge um uns herum. Die sichtbaren Dinge, aber auch die, die nicht offensichtlich sind. Das ist das reinste Abenteuer!
Kinder möchten selbst herausfinden, wie die Dinge funktionieren. Sie haben so viele Fragen, sind so neugierig und interessiert an unserer Welt. Ich möchte Kinder dabei unterstützen, naturwissenschaftlichen Phänomenen auf den Grund zu gehen. Ohne Fachbegriffe und langweiliges BlaBla. Aber auch ohne Experimente, die nur aus reinen Show-Effekten bestehen. Solche Experimente sind nett, aber orientieren sich nicht an der Alltagswelt, die die Kinder selbst erleben.
Du willst wissen, wann mein nächster ScienceLab-Kurs für Kinder stattfindet? Dann abonniere meinen Newsletter und du bist immer auf dem Laufenden.
Warum ich neben dem Blog auch noch einen Podcast gestartet habe
Warum neben dem Blog jetzt auch noch einen Podcast? Diese Frage lässt sich einfach beantworten, denn im November 2022 fielen meine Social-Media-Kanäle weg. Gesperrt bei Meta. Es war völlig unklar, ob sich das aufklären lassen würde oder eben nicht. Ja, lies es sich! Aber wie ich anfangs schrieb: Zu jedem Nachhinein gehört ein Vorhinein und als ich die Entscheidung für meinen Podcast-Start traf, war das nicht absehbar.
Unabhängig zu sein – das ist ein großer Wert für mich. So lag das auf der Hand, noch einen Kanal dazuzunehmen, der mir gehört. Oder ich zumindest für das Hosting zahle und das Gefühl habe, dass es mir ist. Ich wollte auf jeden Fall unabhängig von Algorithmen und Ranking-Faktoren sichtbar werden und dafür echt und authentisch, mit meiner eigenen Stimme statt nur dem geschriebenen Wort, in welchem du dir meine Stimme vorstellen musst.
Und was möchte ich damit bewirken? Dass du die Folgen nebenbei hören kannst. Beim Autofahren, Haushaltsdingen, Wartezeiten überbrücken müssen, Hunde-Spaziergängen, und, und, und. Bevor du also zu viel Zeit in Social Media verbringst, aber auch nicht konzentriert lesen kannst: Schalte einen Podcast ein!
Du willst einfach mal reinhören? Den Mama-macht-Abenteuer-Podcast findest du hier. Abonniere diesen direkt, damit du keine Folge verpasst. Ich spreche über Spielideen, Naturexperimente und die Basics für die Outdoor-Zeit folgen auch demnächst, damit es ungewöhnliche Ideen für die ganze Familie werden.
Warum ich den Sprung in die Labor-IT gewagt habe und was das Blog-Abenteuer damit zu tun hat
Jetzt kommt ein Sprung in den Januar 2022 und ein kleiner Einblick in meinen Hauptjob als Chemikerin, denn diesen gibt es auch. Der Blog, der Podcast, der Newsletter, die Abenteuer-Boxen, die Forscher-Kurse und alles, was da so ist: Das ist mein Blog-Business und das ordnet sich dem Hauptjob unter. Wenn keine Zeit ist, dann ist eben keine Zeit. Zum Glück lässt sich ganz viel vorplanen und automatisieren, so dass es zum richtigen Zeitpunkt online geht – auch wenn ich selbst gar nicht online bin.
Also, Januar 2022. Gefühlt ist das eine Ewigkeit her. Nach einer intensiven Doppelrolle mit Projektarbeit und Laborleitungs-Job starte ich in einen neuen beruflichen Abschnitt. Raus aus der Forschung und rein in eine neue Schnittstelle zur IT. Anfangs war das komisch. Keine Ergebnisse mehr aus dem Labor sehen, sondern mich mit Prozessen, Labor-Software, Servern, Release-Wechseln, Automatisierungen und Computervalidierung zu beschäftigen. Keine Sorge! Ich gehe hier jetzt nicht ins Detail.
Warum ich den Sprung von der Forschung in die IT gewagt habe und einen Bereich aufbaue, den es vorher im Unternehmen noch nicht gab? Weil ich meiner Neugier gefolgt bin und mit dem Technik-Wissen vom Bloggen, mich getraut habe. Nicht dass das technisch in irgendeiner Weise vergleichbar wäre, aber ich weiß durch dieses Blog-Abenteuer und alles, was damit zu tun hat, dass ich noch eine Menge lernen und mit offenen Augen über den Tellerrand schauen kann.
Was ich zusammen mit meinem Team bewirken möchte? Wir möchten die Digitalisierung vorantreiben, Prozesse verschlanken, Papier und Checklisten reduzieren, Abläufe hinterfragen und ein flexibles, unabhängiges Arbeiten ermöglichen.
Schon jetzt ist klar: Langweilig wird es meinem Team und mir in den nächsten Jahren nicht werden. Ganz nach dem Anziehungsgesetz folgend, haben sich die Menschen zusammengefunden, die richtig gut miteinander arbeiten können. Und das macht uns bei allem Tempo aus Projektplänen und gegebenen Herausforderungen unglaublich viel Spaß.
Warum ich Norwegen liebe und einen Reiseführer schreibe
Norwegen – unser Lieblingsreiseland im Sommer. Nicht zu heiß, nicht überlaufen und eine unglaubliche Natur. Auf der Suche nach einem richtig guten Wanderführer mit tollen Beschreibungen für Familientouren und Hinweisen, was es sonst noch kindertaugliches gibt, fanden wir vor einigen Jahren nichts Brauchbares.
Auch unser Lieblingsverlag, der Naturzeit-Reiseverlag, hatte nichts für den hohen Norden im Angebot und dabei liebten wir die Bücher doch so sehr. Der Provence-Reiseführer hatte uns schließlich verstehen lassen, wie ein guter Wanderweg für Kinder sein muss. Unser damals 4-Jähriger lief fast von allein! Das wollten wir in Norwegen auch.
Mit der Provence-Erfahrung machten wir uns in Norwegen Jahr ums Jahr selbst auf den Weg und schließlich schreiben wir nun an einem Reiseführer für den Naturzeit-Verlag. So kann das gehen.
Was ich damit bewirken möchte? Das ist leicht zu beantworten. Unsere Begeisterung für dieses Land möchten wir an andere Familien weitergeben und zeigen, dass Wandern in Norwegen auch mit Kindern möglich ist, wenn die Touren entsprechend gestaltet werden. Norwegen hat nicht nur eine gigantische Naturkulisse, sondern auch unglaublich nette Menschen. Meine Norwegen-Liebe reicht zurück bis in meine Teenager-Zeit und es ist ein Land, in dem wir uns als Familie sehr zu Hause fühlen – auch wenn es nur wenige Wochen im Jahr sind.
Was Let’s go! mit der Vielseitigkeit zu tun hat
>> Let’s go – heißt für mich, dass ich mich nicht habe abhalten lassen, neue Dinge auszuprobieren. Es heißt auch, dass ich nicht so viel gegrübelt, sondern einfach mal gemacht habe. Gleichzeitig bedeutet es aber, dass ich nicht vergesse, was wichtig ist und meine grobe Richtung gehalten habe.
Diese Sätze schrieb ich in meinem Blogartikel zu meinem Jahresmotto 2023. Auf sehr schöne Weise schließt sich für mich hier der Kreis zum Thema „Was will ich bewirken?“. Die Erkenntnis, dass meine Vielseitigkeit der Schlüssel ist und ich so viel bewirken kann, wenn ich mich nicht nur auf eine Sache konzentrieren muss, lässt mich kreativ werden, mit Herausforderungen spielerischer umgehen, meine Neugier kultivieren und immer wieder Neues entdecken.
Ich freue mich, wenn ich dir mit meinem Tun ein paar Impulse mitgeben kann und auf diese Weise wirksam bin.
*Dieser Blogartikel entstand im Rahmen der #blogyourpurpose-Challenge von Judith Peters vom 23.05.2023 – 26.05.2023.
Als Chemikerin, ScienceLab-Kursleiterin und Mama ermutigt und inspiriert Stefanie Kinder zum Forschen, zum Entdecken und auf abenteuerliche Reisen zu gehen.
Auf ihrem Blog und im Podcast bietet sie ungewöhnliche Outdoor-Ideen für die ganze Familie – mit einer Prise spielerischer Einblicke in die Naturwissenschaften, die uns umgeben.
Mit den Outdoor-Abenteuerboxen und den Online-Forscherworkshops lädt sie Kinder dazu ein, richtige Forscher-Abenteuer zu erleben.
8 Comments
Kerstin Salvador
Mai 28, 2023 at 08:03Wow, wow, wow! Ich kenne dich ja nun schon eine Weile und weiß um deine beeindruckende Vielseitigkeit, aber das mit dem Science-Lab ist neu und wie für dich geschaffen! Herzlichen Glückwunsch! Habe auch gleich mal in deinen Podcast reingehört. Gefällt mir richtig gut!
Chapeau, liebe Stefanie!
Stefanie
Mai 28, 2023 at 12:03Danke Dir, liebe Kerstin.
Ich fühle mich auch wie ein Fisch im Wasser. ScienceLab ist ja auch neu hinzugekommen und fühlt sich an wie eine logische Folge.
Selbst ich finde das spannend :-).
Sandra Hoppenz
Mai 28, 2023 at 16:10Liebe Stefanie 🥳 ich feiere deine Vielseitigkeit und dein Einfach-mal-ausprobieren. Auf den Reiseführer freue ich mich schon sehr! ich finde es immer herrlich, Bücher von Menschen zu lesen, die ich im echtes Leben kenne 🙌🏻 Norwegen steht zum Wandern noch ganz weit oben auf der Liste.
Herzensumarmung ☀️ Sandra
Stefanie
Mai 28, 2023 at 17:57Danke, liebe Sandra!
Zum Wandern ist Norwegen absolut genial. Überhaupt für alles, was mit Natur und wenig Touristen-Rummel zu tun hat. Es gibt natürlich Hotspots, aber die kann man auch umgehen.
Wiebke Schomaker
Mai 29, 2023 at 01:16Hallo Stefanie,
danke fürs Mit-hinein-nehmen in deine Ziele und Pläne! Wie gut, dass dein Blog all deine Vielseitigkeit vereinen kann.
Ich freu mich schon auf deinen Norwegen-Reiseführer.
Liebe Grüße von Wiebke
Stefanie
Mai 29, 2023 at 11:57Hallo Wiebke,
darüber bin ich auch froh, dass ich in meinem Blog über so viele Themen schreiben kann.
Ich sage Dir Bescheid :-). Dauert aber noch.
Ganz liebe Grüße
Stefanie
Gesa Oldekamp
Juni 16, 2023 at 13:27Liebe Stefanie,
WOW, Hut ab!! Das ist wirklich sehr beeindruckend, was du alles machst! Und am Ende gibt es doch das eine Motiv, die Neugier – ob in Chemie, Technik, Natur, Neugier bei Kindern entfachen.
Es ist so schön zu lesen, wie sich die Dinge bei Dir entwickelt haben.
Stefanie
Juni 19, 2023 at 23:43Hallo liebe Gesa,
genau! Dieses Motiv zu erkennen, war fast wie ein Schlüssel.
Andere sagen, sie folgen der Freude. Ich folge meiner Neugier. 🙂
Zum Glück gibt es noch so viel zu entdecken auf dieser Welt!
Viele Grüße
Stefanie