Mit einfachen Materialien, wie einem Kiefernzapfen, einer Stecknadel und einem Strohhalm, kannst du mit deinen Kindern eine einfache Wetterstation bauen. Wir alle wissen, wie wichtig es ist, Kinder für die Natur zu begeistern und ihnen gleichzeitig ein Verständnis für wissenschaftliche Konzepte zu vermitteln. Aber wie gehst du dabei am besten vor?
In diesem Blogartikel stelle ich dir ein einfaches Experiment vor, welches du leicht mit deinen Kindern basteln und nachmachen kannst. Also, worauf wartest du noch? Lass uns loslegen und baut eure eigene Wetterstation!
Was ist ein Naturexperiment?
Mit einem Naturexperiment können wir gleich mehrere Dinge auf einmal erreichen:
- die Kinder sind draußen
- sie erforschen die Natur und
- lernen gleichzeitig wissenschaftliche Konzepte kennen.
Der Vorteil ist, dass die Phänomene direkt am Naturmaterial oder in der Natur beobachtet werden können. Und falls eine Naturbeobachtung vor Ort nicht möglich ist, können immer noch Modelle verwendet werden, um ein bestimmtes naturwissenschaftliches Phänomen zu zeigen.
Zentral ist nicht die Aneignung von Wissen über die Natur, sondern die am eigenen Leib gemachte Erfahrung in und mit der Natur …
Gerald Hüther, Neurobiologe und Autor
Die eigene Erfahrung in der Natur ist jedem Modell, jedem Museumsbesuch und jedem Experiment eindeutig vorzuziehen. Unser echtes Erleben lässt uns manches Phänomen viel besser verstehen, als nur in Büchern darüber zu lesen oder ein Film dazu anzuschauen.
Die Vorteile von Naturexperimenten liegen für mich klar auf der Hand, denn meist können wir die Naturmaterialien draußen nutzen und es muss nichts extra gekauft werden. Es ist viel spannender, ein wissenschaftliches Phänomen draußen direkt zu erforschen, als es jedes Modell möglich machen kann. Klar, um Modelle kommen wir nicht drumherum und sie sind auch nützlich, denn nicht überall ist alles verfügbar. In einem Laubwald würde ich einfach keinen Kiefernzapfen finden. Mancher Effekt braucht auch ein wenig Zeit und Geduld bis er sichtbar wird, so dass Modelle hilfreich sein können, um neugierige Forscher bei Laune zu halten. Schließlich geht es auch um den Spaß, den das Forschen für Kinder mit sich bringt.
Wie du einen Kiefernzapfen, eine Stecknadel und einen Strohhalm als Wetterstation einsetzen kannst und ihr euer eigenes Hygrometer bauen könnt, das zeige ich dir jetzt.
Material für ein einfaches Naturexperiment
Um das Experiment aufzubauen, brauchst du folgendes Material:
- Kiefernzapfen
- Stecknadel
- Strohhalm (halbiert, vielleicht hast du noch einige alte Trinkhalme in einer Schublade übrig)
- ein Stückchen Knete
- stabiles Papier oder einen Schuhkarton
- Stifte zum Aufmalen von Sonne und Regenwolke
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So setzt du Kiefernzapfen, Stecknadel und Strohhalm ein
Sammele mit deinen Kindern ein paar Kiefernzapfen auf dem Waldboden ein. Jede Wetterstation braucht nur einen Zapfen. Falls ihr also eine Wetterstation für euch als Familie bastelt, dann reicht ein Zapfen aus. Falls der Zapfen nicht geschlossen ist, dann legt ihn über Nacht in Wasser.
Nimm dann eine Stecknadel und befestige diese an der Seite vom Kiefernzapfen, so dass die Nadel in einer Schuppe gut fest sitzt.
Baue den Strohhalm auf die Stecknadel. Schneide den Strohhalm am besten vorher durch und nutze nur eine Hälfte.
Falte ein DIN-A4-Pappkarton in der Mitte zur Hälfte auf DIN-A5 und male auf eine Seite eine Regenwolke und eine Sonne. Ein Pfeil verbindet die Regenwolke mit der Sonne. Die andere Seite bleibt frei und darauf steht der Zapfen.
Nimm etwas Knete und stelle den Zapfen so darauf, dass der Strohhalm auf der Regenwolke steht und sich in Richtung Blattmitte drehen könnte. Im feuchten Zustand ist der Zapfen völlig geschlossen, hat Wasser aufgenommen und zeigt daher auf die Regenwolke.
Stellt den Zapfen zunächst an einem trockenen Ort auf und beobachtet das Naturexperiment.
Was ist das naturwissenschaftliche Phänomen dahinter?
Die Kiefernzapfen bestehen aus zwei unterschiedlichen Holzschichten, die Feuchtigkeit ungleich aufnehmen und sich damit unterschiedlich ausdehnen. Das hat zur Folge, dass sich die Schuppen vom Kiefernzapfen bei Feuchtigkeit schließen und den darin liegenden Samen schützen. Trocknet es wieder, dann öffnen sich die Schuppen, der Samen liegt frei und kann vom Wind weggeweht werden.
Hier in diesem Video von der ARD-Reihe Die Sendung mit der Maus – Kiefernzapfen findest du, das anschaulich erklärt und im Zeitraffer gezeigt. Schau unbedingt mal rein, wenn du einen Kiefernzapfen von innen sehen möchtest, denn dann kannst du die beiden Holzschichten gut erkennen.
Tipps und Ideen zum Weiterforschen mit deinen Kindern
- Beobachten und protokollieren sind zwei Lieblingsaktivitäten für jeden Forscher. Legt also gerne ein kleines Notizbuch an, um eure Beobachtungen festzuhalten.
- Die gleichen Eigenschaften mit der Wasseraufnahme zeigen auch Haare. Der Versuchsaufbau ist ähnlich, allerdings wird ein Haar vorsichtig an einem Zeiger befestigt, der durch das Haar bewegt wird, wenn es sich ausdehnt oder zusammenzieht.
- Nutzt unterschiedliche Räume im Haus und lasst euer selbst gebasteltes Hygrometer immer ein paar Tage dort stehen. Was verändert sich?
- Draußen lässt sich das Hygrometer noch einfacher einsetzen: Bindet um den Zapfen ein Stück Schnur und hängt in einem etwas geschützten Platz auf. Wenn er nass wird, ist das aber auch nicht schlimm.
- Die Ungeduld von deinem Forscherkind ist so groß, dass es gar nicht warten kann? Dann setzte den Zapfen vorsichtig in etwas Wasser und wartet bis er sich schließt. Im Anschluss könnt ihr ihn an einen warmen Ort wie dem Kaminsims oder der Heizung bringen und beobachten, wie sich die Schuppen wieder öffnen.
Fazit: Naturexperimente lassen uns über naturwissenschaftliche Phänomene staunen
Das Fazit des Blogartikels ist klar: Ein Naturexperiment ist großartig, um Kinder für die Natur zu begeistern und ihnen gleichzeitig wissenschaftliche Konzepte zu vermitteln. Das vorgestellte Experiment ist einfach umzusetzen und gleichzeitig ist es spannend, die Veränderungen am Kiefernzapfen zu beobachten.
Durch das Beobachten des Strohhalms, der durch die Bewegung der Schuppen vom Kiefernzapfen simuliert, wie hoch die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung ist, können Kinder dieses Effekt viel leichter wahrnehmen.
Das Experiment zeigt auf einfache Weise, wie schlau unsere Natur doch ist und mit diesem Mechanismus die Kiefernsamen vor der Witterung schützt.
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Als Chemikerin, ScienceLab-Kursleiterin und Mama ermutigt und inspiriert Stefanie Kinder zum Forschen, zum Entdecken und auf abenteuerliche Reisen zu gehen.
Auf ihrem Blog und im Podcast bietet sie ungewöhnliche Outdoor-Ideen für die ganze Familie – mit einer Prise spielerischer Einblicke in die Naturwissenschaften, die uns umgeben.
Mit den Outdoor-Abenteuerboxen und den Online-Forscherworkshops lädt sie Kinder dazu ein, richtige Forscher-Abenteuer zu erleben.
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